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Donnerstag, 25. Dezember 2014

ein rückblick....wie es geschah....

KÖLNER IMMOBILIENFIRMADeikon meldet Insolvenz an

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Ein Gesetzbuch zum Insolvenz-Recht (Symbolbild)Foto: dpa
Rund 4000 Zeichner von Anleihen des Kölner Immobilienunternehmens Deikon müssen um ihre Geldanlagen in Höhe von 70 Millionen Euro fürchten: Deikon hat Insolvenz angemeldet. Nach Informationen der Rundschau droht ein eilig gestarteter Rettungsversuch zu scheitern.  Von 
Köln
Das Unternehmen hatte sich in den Jahren 2005 und 2006 mit Anleihen Geld beschafft, um Einzelhandelsimmobilien zu erwerben. Den Anlegern versprach Deikon "attraktive sechs Prozent Festzins".
In einem Informationsblatt aus dem Jahr 2005 preist das Deikon-Vorgängerunternehmen Boetzelen RheinMainHypo die Anleihe als Papier, das "gerade auch konservative Anleger" überzeuge. Es biete eine "innovative Kombination aus Rendite, Sicherheit und Flexibilität". Von Rendite und Sicherheit kann keine Rede mehr sein: Deikon ist überschuldet. In einem vorläufigen Jahresabschluss für 2010 weist das Unternehmen einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 5,5 Millionen Euro aus.
Deikon vermietet die eigenen Immobilien an zahlungskräftige Einzelhändler - nach eigenen Angaben etwa an Discounter wie Aldi und Lidl. Wie es im Umfeld des Unternehmens heißt, stehen keine Mietzahlungen aus. Die Schwierigkeiten von Deikon liegen tiefer: Mitgesellschafter Dusan Rajcic führt sie auf einen gescheiterten Börsengang zurück. Laut Jahresabschlussunterlagen musste Deikon zudem etwa drohende Verluste wegen eines ungünstigen Zinsswap-Geschäfts verbuchen. In den vergangenen Monaten bemühte sich Deikon um einen Investor. Ein Interessent aber zog zurück. Am 3. September schließlich ging am Amtsgericht Köln der Eigenantrag auf Insolvenz ein.
Gesellschafter Rajcic aber sieht noch immer Chancen, das Insolvenzverfahren abzuwenden: Ein Schweizer Unternehmen sei bereit, Deikon zu übernehmen - wenn die Anleihezeichner auf rund 60 Prozent ihrer Anlagen verzichteten. Rajcic und Anleihezeichner haben darüber nicht allein zu entscheiden: Rajcic hält 40 Prozent der Unternehmensanteile. 49 Prozent besitzt die Schweizer Bank UBS, elf Prozent der Kölner Unternehmensberater Ziems. Aus Kreisen von Ziems und der UBS war gestern zu erfahren, man sei bereit, die eigenen Interessen hintanzustellen. Allerdings könnten die Gesellschafter ein Übernahmeangebot nur akzeptieren, wenn es die langfristige Fortführung von Deikon vorsehe.

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