TRANSAKTIONEN | 14.06.2013
Supermarkt-Portfolio Deikon geht angeblich an Patrizia
VON CHRISTOPH VON SCHWANENFLUG
Die Immobilien des insolventen Supermarkt-Investors Deikon gehen offenbar an Patrizia. Der Immobilienkonzern soll mehr als 180 Mio. Euro zahlen und will angeblich mit dem Deikon-Bestand eine Managementgesellschaft für Einzelhandelsimmobilien aufbauen.
Das Bieterverfahren um das Deikon-Portfolio ist dem Vernehmen nach entschieden. Wie aus gut unterrichteten Quellen zu erfahren ist, hat der Augsburger Immobilienkonzern Patrizia wohl Exklusivität erhalten und damit das Rennen gemacht. Von einem Kaufpreis von über 180 Mio. Euro ist die Rede. Die 86 Lebensmittelmärkte spielen pro Jahr rund 16 Mio. Euro Miete ein (NIR). Die Restlaufzeit der Mietverträge liegt bei etwas über sieben Jahren. Patrizia wollte die Angelegenheit nicht kommentieren, ebensowenig die mit der Transaktion beauftragte Firma CR Investment Management.
Patrizia-Preis stellt "den Markt auf den Kopf"
Der Preis sorgt im Markt für Verwunderung. Kenner des Portfolios sprechen von einem "Kamikazepreis", der nur dadurch zu rechtfertigen sei, dass Patrizia das Deikon-Portfolio zum Grundstock für ein neues Geschäftsfeld machen wolle. Die Rede ist vom Aufbau einer Managementgesellschaft für Einzelhandelsimmobilien. Ein anderer meint: "Man hört, dass Patrizia deutlich über 180 Mio. Euro liegt, plus Nebenkosten bei ca. 195 Mio. Euro. Bei einer Nettomiete von 16 Mio. Euro abzüglich Instandhaltung und nicht umlagefähiger Nebenkosten bedeutet das 15 Mio. Euro und einen Faktor von knapp 13fach für Discounter mit sieben Rahren Restlaufzeit. Da müssen die Anleger schon sehr optimistisch sein." Ein dritter Experte erklärt aufgrund der ihm vorliegenden Zahlen: "Dies ist ein Faktor, der bisher für SB-Märkte mit einer Mindestlaufzeit von elf Jahren plus gezahlt wurde." Der Patrizia-Preis stelle "den Markt auf den Kopf".
Deikon-Anleihegläubiger können auf Quote von 40% hoffen
Das Bieterverfahren für das Deikon-Portfolio wurde von CR Investment Mitte März 2013 gestartet. Als interner Mindestverkaufspreis galten 175 Mio. Euro. Das Interesse in der Branche war groß, in der zweiten Runde waren angeblich noch mindestens vier Bieter dabei. Das letzte Wort, ob der Verkaufspreis akzeptiert wird, liegt beim Insolvenzverwalter von Deikon. Der hat auch die Interessen der Zeichner von drei Unternehmensanleihen im Blick. Zuletzt hatte es geheißen, dass die Anleger bei einem Preis von 175 Mio. Euro 40% ihres eingesetzten Kapitals zurückerhalten könnten.
Erst einmal vielen Dank für die Informationen, die ein wenig Hoffnung auf eine bessere Quote machen. Der Kurs hat heute angezogen. Scheint also etwas dran zu sein!
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