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Freitag, 10. Mai 2013

IVG-Gläubiger sollen zu Aktionären werden 07.05.2013, 18:


FINANZKREISEIVG-Gläubiger sollen zu Aktionären werden

Kreisen zufolge sollen einige Gläubiger des Immobilienkonzerns auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten – und dafür Unternehmensaktien erhalten. Doch die Pläne seien heftig umstritten, heißt es von Insidern.
„The Squaire” am Frankfurter Flughafen: Solche Projektentwicklungen kommen die IVG nun teuer zu stehen. Quelle: Bilfinger
„The Squaire” am Frankfurter Flughafen: Solche Projektentwicklungen kommen die IVG nun teuer zu stehen.Quelle: Bilfinger
Frankfurt,Der verlustreiche Immobilienkonzern IVG will sich Finanzkreisen zufolge auf Kosten seiner Aktionäre und eines Teils der Gläubiger sanieren. Bei der radikalen Restrukturierung sollen nach Vorstellungen des Bonner Unternehmens die vorrangig besicherten Kreditgeber - inzwischen zum Großteil Hedgefonds - auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten und dafür IVG-Aktien erhalten, sagten vier mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Ein konkreter Vorschlag könnte im Juni auf dem Tisch liegen.
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Die jetzigen Anteilseigner, darunter die Familien Mann (20 Prozent) und Strüngmann (9,8 Prozent), sollen den Plänen zufolge über einen Kapitalschnitt ebenso fast alles verlieren wie die Zeichner einer Wandelanleihe und einer Hybridanleihe. Letztere könnten dafür Aktien oder Besserungsscheine erhalten, mit denen sie von der erhofften Erholung des Konzerns profitieren würden. Allein mit Wandelanleihen und erstrangigen Krediten könnten so mehr als eine Milliarde Euro Verbindlichkeiten wegfallen, sagte einer der Insider.
Die Pläne sind allerdings heftig umstritten. Vor allem von den Hybridkapitalgebern sei massiver Widerstand zu erwarten, hieß es von Insidern. Die Aktionäre versuche die IVG damit zu besänftigen, dass sie einen kleinen Teil der Anteile behalten könnten. Die IVG wollte sich zur Sache nicht äußern.

Gescheiterte offene Immobilienfonds

Die IVG-Aktie notierte am Dienstag noch bei 54 Cent. In den Boomzeiten kostete das Papier einmal 35 Euro. Doch der Konzern hatte sich in der Finanzkrise mit teuren Projektentwicklungen wie dem Geschäftskomplex "The Squaire" am Frankfurter Flughafen verhoben, die mit Schulden finanziert wurden und die Erwartungen nie erfüllten. Als die Objekte drastisch an Wert verloren, wurde es eng. Seit Jahren versucht die IVG unter dem neuen Management, den hohen Schuldenberg abzutragen. Auf der Bilanzpressekonferenz im März hatte Vorstandschef Wolfgang Schäfers ein völlig neues Finanzierungskonzept angekündigt: Dabei müssten Investoren und Gläubiger einen Beitrag leisten, damit der Konzern wieder kapitalmarktfähig werde.
Die IVG sitzt auf einem Schuldenberg von mehr als vier Milliarden Euro, der Großteil davon Bankkredite. Bis Ende 2014 müssen insgesamt 3,16 Milliarden Euro refinanziert werden. Die meisten Banken - darunter UBSund LBBW - verkauften ihre Kredite in den vergangenen Wochen panisch an Hedgefonds, nachdem die IVG die massive Umschuldung angekündigt hatte, wie Insider berichteten. Die Hedgefonds seien mit Abschlägen von etwa 20 Prozent eingestiegen. Sie legen es bei Sanierungen darauf an, Kredite in Aktien zu tauschen. Von den Banken seien nur noch Barclaysund RBS engagiert.
Alle Beteiligten haben sich Berater an Bord geholt. So wird die IVG von der Investmentbank Rothschild und der Anwaltskanzlei Freshfields unterstützt, die erstrangigen Gläubiger von Blackstone. Die Hauptversammlung, die einem Kapitalschnitt zustimmen muss, wurde den Insidern zufolge auf August verschoben. "Wir sind noch ganz am Anfang", sagte einer der Berater. "Am Ende kann durchaus ein Eigentümerwechsel stehen."
An diesem Mittwoch legt die IVG ihre Zahlen für das erste Quartal vor.

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